Kunst & Schönheit 2023

WARUM KUNST?
Ein Interview mit Dr. Marion Faber-Oelschlägel, Miteigentümerin Nägele & Strubell
Warum verbindet sich ein österreichisches Parfumerieunternehmen mit heimischen Künstlerinnen?
Berechtige Frage. Wir haben für unser Projekt den Übertitel Kunst & Schönheit gewählt und darin liegt eigentlich schon die Erklärung für unser Tun.
Wir empfinden eine unauflösliche Beziehung zwischen Schönheit und Kunst.
Für einen Teil der Schönheit sehen wir uns zuständig, für all das, was pflegt, duftet, Wohlgefühl verbreitet und das sehr persönliche Leben bereichert.
In unserem Verständnis ist Kunst eine wesentliche Bereicherung des Lebens, für mich sogar ein essentieller Teil meines Daseins. Die tägliche Auseinandersetzung mit Kunst und Künstlerinnen hat meinen Zugang zum Leben geprägt und verändert und erzieht mich bis heute dazu, mich auf Wesentliches zu fokussieren. Die Idee der griechischen Philosophie der „Kalokakadia“, die das Schöne & Gute unauflöslich miteinander verbunden sieht, hat für mich immer noch viel für sich. Wobei mein Begriff von Schönheit nichts mit etwas Glattgefegtem, Konturlosem, Makellosem zu tun hat. Die Auseinandersetzung einer Künstlerin mit dem Sein an sich, mit ihrem eigenen Sein, mit dem hereinströmen der Welt in die Künstlerseele und die daraus erfolgende Sublimierung in ein Kunstwerk hat, so meine ich, viel mit Schönheit zu tun.
Es muss das Ergebnis des künstlerischen Prozesses nicht gefällig sein, nicht jedem gefallen, Kontroversen müssen immer möglich sein.
Die Idee von uns Schönheit und Kunst zu thematisieren resultiert auch aus dem Wunsch unseren KundInnen Begegnung mit Kunst im Alltäglichen zu ermöglichen. Die Arbeiten der mit uns verbundenen Künstlerinnen finden sich in Auslagen, in unserem Magazin und auf unseren Tragtaschen. Ich selbst habe schon oft erlebt, wie sich dann zwischen den Kundinnen und unseren Mitarbeiterinnen in den Geschäften ein Dialog über die Kunstwerke entwickelt, es wird besprochen, natürlich auch aus dem persönlichen Zugang heraus beurteilt: Kommunikation findet statt, jenseits des Beratungs- und Verkaufsgespräches.
Wir empfinden auch das als Bereicherung über unsere originäre Funktion hinaus und eigentlich gilt nur: Gebt dem Schönen mehr Raum!
KUNST UND SCHÖNHEIT 2023 – "Jetzt ist guter Rat teuer"
Das Thema ist Schönheit erleben, Luxus zelebrieren, Vergnügen bereiten und keinesfalls der verbissene Kampf gegen das unvermeidbare Älterwerden.
Kunst ist für uns immer ein Statement wider die Banalität. Daher ist dieses Projekt für uns das Mittel der Wahl um zu signalisieren, dass wir uns auf das Wesentliche, das Schöne, fokussieren.
Dieses Jahr nähern wir uns mit dem Motto „Jetzt ist guter Rat teuer!“ dem Thema Schönheit.
Vier Künstlerinnen, vier Werke,
die sich mit den Wurzeln unseres Geschäftszweiges,
eben der Schönheit,
aus verschiedenen Gedankenwelten heraus
und mit unterschiedlichen künstlerischen Zugängen beschäftigen.
"We are the Knife" EDITION 2 | by Iv Toshain


"We are the Knife"
Die in Sofia geborene Gegenwartskünstlerin Iv Toshain bedient sich unterschiedlichster Kunstmedien wie Performance, Aktivismus, Malerei oder Videoinstallationen. „WE ARE THE KNIFE“ ist ein künstlerisch-politischer Slogan und die Botschaft, dass Konflikte nicht einseitig sind. Das Statement wurde 2018 im Rahmen einer Friedensperformance am Roten Platz in Moskau gezeigt und landet 2023 auf den Nägele & Strubell Shopping-Bags in Wien.
Das Kunstwerk entstand durch einen performativen Akt, indem messerscharfe Klingen eine Seidenoberfläche durchstachen, um die dahinterliegende Farbe frei herausrinnen zu lassen – diese verblendeten sich in eine einzigartige Farbpoesie.
Die 42-jährige Künstlerin lebt in Wien und arbeitet aktuell wieder an einer Installation mit Klingen, die sie in Sofia und Rom ausstellen wird.
"I (Bitte Warten)" EDITION 1 | by Sophie-Luise Passow


"I (Bitte Warten)"
„Bitte Warten" ist der Titel der fünfteiligen Werksreihe der in Wien geborenen Künstlerin. Sophie-Luise Passow studierte Fotografie in der Klasse der deutschen Künstlerin und Professorin Gabriele Rothemann sowie Grafik und Druckgrafik bei dem schwedischen Künstler und Professor Jan Svenungsson an der Universität für angewandte Kunst, Wien. In ihrem künstlerischen Ansatz erforscht sie die Verbindungen zwischen Zeichnung, Malerei, Schrift und Fotografie. Momentan arbeitet die Künstlerin an einer Serie, die die Zusammenhänge zwischen Krieg, Religion und sozialen Systemen untersucht.
„I - Bitte Warten" zeichnet sich durch starke, expressive Farbgebungen aus und handelt von einem Konzept, das Warten als einen aktiven Prozess beschreibt.
BISHERIGE KÜNSTLERINNEN UND PROJEKTE
2018, "Die 4 Jahreszeiten": Mari Otberg, Christy Astui, Gudrun Kampl, Burgis Payer
2019, "Junge Fotografen porträtieren Musikstars": Karim Hadaya, Katharina Harris, Ines Futterknecht, Romy Rainer
2020, "Mit Haut und Haar": Anna Stangl, Julia Maurer, Gabriele Schöne, Sylvia Kummer
2021, "Der Stoff aus dem die Träume sind": Katharina Prantl, Clara Khevenhüller, Franziska Maderthaner, Alexandra Pruscha
2022, "He's looking at you kid!": Billi Thanner, Fiona Hernuss, Naomi Devill, Danielle Pamp